Und hier ein weiterer EKG-Fall:
Ein 60jähriger Pat. wird mit dem RTW in die Notaufnahme gebracht, nachdem er im Supermarkt plötzlich einen Schwächeanfall erlitten hatte und zusammengebrochen war. Vegetativsymptomatik (Kaltschweißigkeit) wurde bejaht, zu einer Bewusstlosigkeit sei es nicht gekommen. Dyspnoe und thorakale Schmerzen im Sinne einer AP wurden ebenso verneint. Ähnliche synodale Ereignisse seien bisher noch nie aufgetreten. Der Pat. berichtete zudem, dass er seit 4 Wochen appetitlos sei und kaum noch essen und trinken würde. Durchfälle seien in den letzten Tagen auch aufgetreten. Im Dezember sei er in einer AHB gewesen bei Z.n. LAE im Dezember 2016. Im Rahmen des letzten Krankenhausaufenthalts war Verschlechterung der bekannten Herzinsuffizienz bei bestehender KHK festgestellt wurden.
Dies war sein Aufnahme EKG… War was passiert?
Bereits in der Aufnahme BGA zeigte sich eine ausgeprägte Hypokaliämie mit einem Serumkalium von 2,6 mmol/l. In der Serologie bestätigte sich dies. Der Patient wurde auf die Überwachungsstation übernommen.
Im EKG zeigten sich die Äquivalente im Sinne einer prominenten TU Verschmelzungswelle mit QU- Zeit Verlängerung. Diese finden sich vor allem über der Vorderwand ( V2-V4).Die T-und die U-Welle haben prinzipiell die gleiche Polarität. Eine Diskordanz wäre als pathologisch zu werten. Wichtig ist noch, dass die U Welle nicht zur QT Zeit mitgerechnet wird.
Die Retentions- und Schilddrüsenparameter des Patienten waren normwertig. Letztendlich erfolgte im weiteren stationären Verlauf bei eingeschränkten Blutgasen ein CT Thorax zum Ausschluss einer Rezidiv LAE bei weiterhin ungeklärter Ätiologie. Hier zeigte sich in gleicher Lokalisation wie im Dezember der bekannte Restthrombose, ebenso war kein Anstieg der D-Dimere zu verzeichnen. Eine kardiale Ischämie ließ sich laborchemisch ausschließen. Das Kalium wurde substituiert. Maligne Herzhrythmusstörungen traten nicht auf.
Das Folge EKG bei einem Kalium von 4,7 mmol zeigte eine rückläufige QU Zeit.
