Simulation ist für akutmedizinisches Training, und auch sonstwo, ein großartiges Werkzeug. Diagnostik, Handlungsabläufe, zeitkritische gefährliche und/ oder invasive Maßnahmen, Teamarbeit und die klinische Entscheidungsfindung lassen sich standardisiert trainieren, ohne dabei Probanden oder Patienten in Gefahr zu bringen. Über das fallbasierte Lernen im Team hinaus fördern Simulatoren und Phantome auch selbst gesteuertes, “freies” Lernen, self directed learning, einzelner Skills. Das macht die Lernenden unabhängiger von festen Terminen, der Anwesenheit von Probanden und Instruktoren und hilft so, die wertvolle Hands-On-Zeit später im Team optimal auszunutzen.
Das Spektrum verfügbarer Simulationssysteme oder besser -konzepte im klinischen Kontext ist breit. Je nach Anwendung, Bedarf, Zielsetzung und nicht zuletzt vorhandener Ressourcen kommen rein bildschirmbasierte Übungen zum Einsatz, oder aber Full Scale Simulatoren im voll ausgestatteten Simulationslabor. Längst gibt es dazu Simulationsforschung, eine eigene Szene von Anbietern und Anwendern, eine ganze Industrie.
Aus der notfallmedizinischen Ausbildung ist Simulationstraining verschiedenster Art nicht mehr wegzudenken. Eine gute Sache also. Aber warum haben wir dann so wenig davon? Diejenigen, die ihre Lehrangebote durch Simulation unterstützen, wissen es zu gut: Simulation ist mitunter sehr anspruchsvoll und aufwändig: personell, finanziell und natürlich zeitlich. Kommerziell erhältliche Systeme für Reanimationstrainings zum Beispiel sind technisch unglaublich weit entwickelt, kosten aber auch Tausende Euros, und die korrekte Anwendung erfordert einiges an Know-How.
In dieser Reihe soll es Infos rund um Simulation geben - und einen besonderen Schwerpunkt: Do It Yourself! Nicht jeder Standort kann sich überhaupt teure Simulationstechnik leisten. Nicht jeder will und kann sein teures Equipment Hunderten von Lernern, zum Beispiel Studierenden semesterweise, zugänglich machen, und damit dem Verschleiß preisgeben. Oder gar mit nach Hause geben? Unerhört.
Dabei ist das doch, was die Zielgruppe braucht, sei es Studierende mit ausgefülltem Curriculum, sei es Kliniker, die im Alltag ohnehin maximal eingebunden sind: niederschwelliger Zugang zu Simulationstechnik, selbständiges Lernen, am besten überall.
Dieser Gedanke ist nicht neu. Es gibt viele Ideen und Ansätze, Simulationsmöglichkeiten günstig und möglichst einfach selbst zu bauen, High Fidelity, Low Cost sozusagen. Die wollen wir hier sammeln und vorstellen. Bastler, aufgemerkt!
DIY-Point Of Care Ultraschall-Simulator
Hier findet ihr den Artikel zum Do It Yourself-POC-US Simulator SAM FREI zum download, und hier sind die Erläuterungen von Sono 4 Students Freiburg dazu.
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